Häufig gestellte Fragen zur roten Milbe
Die Rote Vogelmilbe ist ein häufig vorkommender und dennoch komplexer Parasit. Wenn es zum Befall kommt, hat dies nicht nur Folgen für die Tiergesundheit, sondern auch wirtschaftliche Auswirkungen auf die Geflügelbetriebe. Nachstehend finden sich die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zur Roten Vogelmilbe und den Herausforderungen, denen sich Tierärzte und Erzeuger täglich stellen müssen.
Der Entwicklungszyklus dauert je nach Umgebungsbedingungen zwischen 7 Tagen und 2 Wochen.
Ja, es wurden mehrere virale und bakterielle Erreger daraus isoliert. Unter Laborbedingungen wurde außerdem nachgewiesen, dass Milben als Vektoren für die Übertragung dieser Erreger eine Rolle spielen. Zu den Erregern gehören unter anderem: Salmonella gallinarum, Salmonella enteritidis, E. coli,
Mycoplasma synoviae und andere.
Die Befallsrate in Europa beträgt schätzungsweise 83 %.1
Sehr häufig ist Anämie, die in schweren Fällen einen allnächtlichen Blutverlust von über 3 % zur Folge haben kann. Schmerzen und Hautreizungen, die zu einer verringerten Legeleistung und Gewichtszunahme sowie Immunsuppression, erhöhter Sterblichkeit und einer verminderten Eierschalenqualität führen.
Aktuelle Schätzungen von Van Emous in den Niederlanden zeigen, dass die Gesamtkosten des Befalls etwa 0,60 € pro Henne betragen, einschließlich Produktionsverlust und Behandlungskosten.2
Rote Vogelmilben können zwischen Geflügelbeständen durch Transportkisten, Kleidung, Wildvögel, Förderbänder etc. übertragen werden.
Sie sind nur schwer zu erkennen, wenn die Hühner nicht nachts während der Nahrungsaufnahme der Milben untersucht werden. Die Milben können nicht durch einfaches Entfernen der Hühner aus dem Stall beseitigt werden, weil sie bis zu acht Monate ohne Nahrungsaufnahme überleben können. Die Milben verstecken sich in Spalten und Ritzen im Stall, weshalb sie mit konventionellen Bekämpfungsmethoden schwer zu erreichen sind.
Einige chemische Bekämpfungsmethoden sind nicht zur Anwendung im belegten Stall zugelassen oder erfordern eine Wartezeit für die Eier. Eine kurze Residualwirkung führt dazu, dass einige Milben nicht mit dem chemischen Wirkstoff in Berührung kommen. Die meisten chemischen Produkte haben eine geringe oder keine Wirkung auf die Milbeneier, aus denen dann Larven schlüpfen und den Stall erneut befallen können. Darüber hinaus wurde ausführlich über Resistenzentwicklung der Milbe gegenüber
Chemikalien berichtet. Die Anwendung chemischer Mittel kann sehr arbeitsintensiv sein und eine Gefahr für die Anwender darstellen.
1 Mul M. Fact sheet: the poultry red mite, Dermanyssus gallinae (De Geer, 1778) A small pest that packs a
big punch. Wageningen UR, 2013.
2 Kilpinen O. How to obtain a blood meal without being eaten by a host: the case of poultry red mite,
Dermanyssus gallinae. Physiol Entomology 2005; 30:232-240.
Ein sicherer Stall ist ein sauberer Stall.
Es tragen viele Faktoren zur Einschleppung und Verbreitung Roter Vogelmilben bei. Durch Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen kann der Befall mit Roten Vogelmilben unter Kontrolle gebracht werden.